Die Sonne scheint grell und heiß am Himmel. Mehr als 30°C in der Wüste. Ein Grund, warum sie einfach nur „Dust2" genannt wird. Staub liegt in der Luft. Es ist stickig. Die fünf Roten schauen sich um. Alle wirken konzentriert. Alle kaufen sie ein, alle sind komplett ausgerüstet und bewaffnet bis an die Zähne.
„So Jungs, aufgepasst", ertönt es laut. Der Kapitän spricht. „Das ist die letzte Runde. Das ist unsere Map. Hier geht es jetzt um alles oder nichts. Es gibt keinen Grund mehr, zu sparen, also gebt all eure Kohle aus. Kauft alle AKs oder die AWE. Helm und Schutzweste nicht vergessen und die Granaten natürlich auch nicht. Und dann hab ich mir folgendes ausgedacht: Wir täuschen Mitte und Kurz an und gehen dann über Lang auf A. Das ist der Sieg." Der Kapitän hat gesprochen. Selbstsicher blickt er in die Gesichter seiner Mannen, doch da fällt ihm schon das erste auf, was diese ingoriert haben.
Müller mit der Schrotflinte, Gomez mit der SIG, einzig Robben und Schweinsteiger haben sich AK47 bzw. die AWP geholt. Gerade als er die beiden Stürmer zurechtweisen wollte, ertönt auch schon das „GO!" Die Runde geht los. Erneut versucht der Kapitän sein Team zu motivieren. „Gut, Smoke in die Mitte und dann die Flash nach Kur…" Verwundert unterbricht er sich selber.
Keiner scheint ihm wirklich zugehört zu haben. Müller mit seiner unorthodoxen Schrot und Gomez haben sich auf Richtung B gemacht, Robben stürmt in bekannter Manier alleine los und rusht auf A Kurz zu. Bastian hat es sich am Spawn des Teams gemütlich gemacht und beobachtet die Mitte durch sein Zielfernrohr des Snipergewehrs. Lahm schaut sich um und überlegt eifrig, das Gesicht zur Faust geballt, was bei ihm aber recht traurig aussieht. So als wäre einem Kind die Kugel Eis heruntergefallen und es bekommt kein neues.
„Okay, also A Kurz antäuschen und vor B in den Katas warten. Wie ich gesagt habe", versucht er das Geschehen zu vertuschen. Langsam und nur widerwillig trappt er zu den Katakomben, die die Mitte mit dem Bombenplatz B verbindet.

Robben, bekannt für seine präzisen und gefährlichen Schüsse mit der Ak47 von weiten, aber auch für seine etwas egoistische Art, bahnt sich weiter seinen Weg nach A Kurz. Dass man seine Schritte im Laufen hört, ist ihm gänzlich egal. Zu sicher ist er sich, dass er den besten Skill, also die besten Fähigkeiten, im Spiel hat. Zielsicher stürmt er voran, wirft erst die Flashgranate, die den Gegner blendet, um sofort hinterherzurennen und eventuell geblendete Gegner mit bestenfalls einem einzigen Schuss in den Kopf zu töten. Nur selten braucht er mehr als drei Schuss aus dem 30er Magazin der Kalaschnikow. Aber genau da liegt auch seine Schwäche. Trifft er mal nicht mit einem der ersten drei Schüssen, gerät er schnell in Verzweiflung und schießt das komplette Magazin auf den Gegner. Der Ausschlag aber verzieht das Gewehr und trifft womöglich alles Umliegende außer den Feind. Ganz nach dem Motto: Abenteuer Dauerfeuer oder schlicht „Spray and Pray."
Robben biegt um die erste Kurve und tatsächlich hat er einen Gegner geblendet und serviert ihm sofort den Kopfschuss oder wie auch im Fachjargon „Instant den One-Shot, du Boon!" Doch danach wird er attackiert. Eine Erschütterung ist zu spüren, ein Dröhnen im Kopf und der Verlust von Lebenspunkte, auch Hitpoints genannt. Eine Granate hat ihn getroffen. Sofort arbeitet sein Killerinstinkt. Noch einer auf dem Spot A. Noch in der gleichen Millisekunde zückt er die Smoke und wirft sie über die Mauern um anzutäuschen, dass er eine Flash geschmissen hätte. Der Gegner würde in Deckung gehen, aber sofort wieder gucken, wenn er merkt, dass es keine Flash war, um nachzusehen, ob die Sekunde nicht vom Gegner ausgenutzt wurde.
Genau darauf hat er gewartet. Ein Schuss. Der zweite. Der dritte. Innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde sitzt der nächste Headshot. Ein Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus. Doch es sollte nur von kurzer Dauer sein. Gerade noch im Augenwinkel erspäht er die Granate, wie sie von A Lang geflogen kommt und genau neben seinem Kopf explodiert. Down. Drei gegen Vier.

Währenddessen:
Gomez folgt ganz leise Müller, als dieser die Katakomben zu B betritt. Schleichend, immer hinter einer Ecke versteckend und auf den richtigen Moment wartend bewegt er sich vor. Müller hingegen rennt, als würde es kein Morgen geben. In den Katas biegt er gleich nach rechts ab, gar nicht schauend, ob von B ein Gegner kommen könnte und ohne auch nur Gebrauch einer seiner Granaten zu machen. Dass er ein Guter ist, wissen seine Mitspieler, aber manchmal wirkt er doch etwas unbeholfen, so als wäre er gänzlich falsch in diesem Sport, um im nächsten Moment aber genau mit dieser Art wieder einen aus dem Hut zu zaubern, dass man nur staunen kann.
Vorstürmend wagt er sich gleich auch wieder aus den Katakomben raus und durchquert, ohne sich umzusehen, das Doppeltor in der Mitte zum Startpunkt der Gegner. Völlig verdutzt von dem plötzlichen Auftauchen eines Gegners und der gleichzeitigen Ansage der Kollegen, dass A gestürmt werden würde, stehen nun zwei Antis Müller gegenüber. Dieser wartet gar nicht lange, zückt auch schon seine Schrot und feuert auf die beiden Blauen. Nur hat so eine Schrotflinte leider etwas viel Streuung und der Gegner besitzt genauso Waffen. Schusswechsel. Man hört es mehrmals flatschen, was bedeutet, dass ein Schuss in den Kopf ging, aber noch nicht tödlich war. Dann geht Müller zu Boden. Zu langsam war die Frequenz, mit der die Schrot schießt. Aber er konnte sich sicher sein, dass er seine Gegner verwundet hat. Drei gegen Drei.
Gomez schlich nur bis zu den Katakomben hinterher. Hier ist er sicher, war er sich bewusst ist. Hier hat er eine Wand hinter sich und kann beide Ausgänge ganz leicht im Blick behalten um nicht überrascht zu werden. Er setzt sich in eine dunkle, kaum einsehbare Ecke und wartet.

Währenddessen am Terrorstartpunkt:
„Okay, Arjen rennt mal wieder alleine los und Mario seinem verrückten Kumpel Thomas hinterher. Der wirkt auch immer, als wär er ein vom Jäger angeschossenes Reh. Ganz langsam und vorsichtig. Thomas hingegen ist eher Bambi auf LSD. Alles mal riechen und bloß Vollgas durch den Wald", er musste schmunzeln. Immer noch zielte er mit der AWE, oder auch AWP genannt, auf die Doubledoors in der Mitte. „Und was der kleine Gartenzwerg da wieder von sich gibt. Keine Ahnung, ob er wirklich immer noch glaubt, dass ihm einer zuhören würde. Ich gebe hier das Kommando und bestimme die Taktik und Spielgeschwindigkeit." Langsam ging sein Schmunzeln in ein selbstverliebtes Grinsen über.
„Mal sehen, wann sich der erste Gegner zeigt. Ach, was haben wir da? Thomas, komplett bescheuert ist der doch, rennt einfach so Mitte raus. Ohne alles. Echt witzig, ihm zuzusehen." Er lachte beherzt bis sich seine Miene plötzlich verfinsterte.

So geht es weiter.